Der Schrecksenmeister von Walter Moers

Diese Geschichte von Walter Moers entführt uns wieder einmal in das Reich Zamonien, genauer gesagt in die Stadt Sledwaya. Dort lebt das kleine Krätzchen* Echo ein friedliches Dasein, bis eines Tages seine Besitzerin verstirbt. Echo landet auf der Strasse und ausgehungert bis auf die Knochen, wartet er nun auf seinen Tod. Doch alles kommt anders als gedacht, als der alte Schrecksenmeiseter Eispin plötzlich auftaucht. Er will Echo ein neues zu Hause geben und ihn einen Monat lang mit den leckersten Speisen füttern, die man sich nur erträumen könnte.Doch dies nur unter einer Bedingung: Er wird die Kratze nach einem Monat umbringen und dessen Fett auskochen! Klingt ganz schön happig. Wie Echo auf das Angebot reagiert und wie es mit Eispin weitergeht will ich hier jetzt noch nicht verraten, denn das lest ihr am besten selbst.
Ich kann euch das Buch nur wärmstens empfehlen, falls ihr gerade nach neuem Lesestoff sucht. Wie eigentlich alle Bücher von Walter Moers, ist auch dieses ein Meisterwerk. Viele neue zamonische Wesen wie Schrecksen, Kratzen, Schuhus, Schneeweisse Wittwen, Ledermäuse, Gekochte Gespenster, Gnorkx und viele mehr haben ihren grossen Auftritt. Obwohl das alles ziemlich witzig klingt, ist die Geschichte doch recht düster und vorallem spannend!

*Eine Kratze ist eine Katzenart, die mit allen Lebewesen kommunizieren kann.



Die Inspiration für das Buch kam übrigens von Gottfried Kellers Roman Spiegel, das Kätzchen.





Ich war glücklich, traurig, geschockt, erleichtert und noch einige andere hundert Dinge zugleich, als ich das Buch fertig gelesen habe. Dies ist übrigens ein gutes Zeichen. Die Charakter wachsen einem sehr schnell ans Herz und obwohl es mehr als genug davon gibt, wirkt es nie überladen. Die Geschichte hat einen klaren roten Faden und Moers spielt auch mal gerne mit den Gefühlen seiner Leser. Ist auch prima für Leute geeignet, die vielleicht nicht die grössten Leseratten sind.

"Oben ist unten und hässlich ist schön." - Motto der Ledermäuse

~Sakura