Ich bin zurzeit wieder daran, alle meine Zelda-Games durchzuspielen. Gerade bin ich an dem Spiel Skyward Sword und wollte nun hier ein wenig darüber quatschen. Der Eintrag wird einige kleinere Spoiler behinalten. Also dann, viel Spaß!
EINSTIEG UND DARSTELLUNG
Skyward Sword ist das neueste Zelda Game (Remakes ausgeschlossen). Es kam im November 2011 auf den Markt und ist damit dann doch schon bald stolze 4 Jahre alt. Twilight Princess war das Vorgänger-Spiel. Dieses hatte eine eher düstere Atmosphäre und sah wirklich sehr cool aus. Deshalb waren die meisten Fans auch etwas geschockt über den SS Trailer. Das Spiel ist sehr hell und erinnert mit seiner etwas Cartoonischen Darstellung sehr an Wind Waker, welches sich am Erscheinungsdatum ebenfalls heftige Kritik anhören musste. Beide Spiele sind sehr hell und freundlich. Gerade nach dem düsteren TP ist diese Darstellung allerdings etwas ungewohnt.
Ich liebe ja WW und liebe auch den Style des Spiels. Bei SS allerdings war ich dann doch auch ein wenig enttäuscht. In Wind Waker passt alles zusammen. Die Atmosphäre, die Musik, die Charaktere und die Bosse. In SS allerdings, sieht es aus als wären die Charaktere und die Landschaft aus zwei verschiedenen Spielen. Während die Charaktere teilweise wie aus einem Cartoon aussehen, fasziniert einen die Landschaft immer wieder. Hier wurde viel Liebe ins Detail gelegt.
Link und Zelda sehen super aus, während aber andere Figuren wie zum Beispiel Bado schrecklich aussehen. Von den Monstern bin ich auch gar nicht überzeugt. Sie sehen nicht im geringsten furchteinflössend aus. Besonders das Monster auf dem Piratenschiff war furchtbar. Es sah aus, wie frisch aus der Monster AG. Die Landschaften sind teilweise atemberaubend, passen dann aber einfach nicht mit den dussligen Monstern zusammen. Hell und freundlich kann auch toll sein, aber es müsste einfach besser zusammen passen. Für mich stimmt das Gesamtbild leider nicht.
Apropos Monster, die furchtbar aussehen. Ghirahim.... GHIRAHIM!!!! Was zum Teufel haben sich die Macher da denn gedacht? Er sieht aus wie eine Emo-Version von Captain Jack Sparrow während der Street Parade. Nach Ganondorf und selbst nach Zanto sieht er einfach total lächerlich aus... Ich meine, mehr als sonst schon! Für mich sollte ein Boss furchteinflössend sein. Ghirahim ist zwar lustig, aber in keiner Weise beängstigend.
STORY
Kommen wir nun aber mal zur Story. In der Timeline ist SS ja das erste Zelda Spiel. Hier hat alles angefangen. Dies finde ich sehr interessant. Zum ersten Mal habe ich wirklich eine Verbindung zwischen den verschiedenen Spielen. Zu sehen, wie Hyrule eigentlich entstanden ist, ist wirklich cool.
Link lebt mit seinen Freunden im Wolkenhort. Hier leben sowieso alle Menschen, da diese vor langer Zeit von der Erde fliehen mussten. Niemand weiß mehr, was sich wirklich unter der Wolkendecke befindet. Doch durch ein merkwürdiges und plötzliches Unwetter, durch das Zelda runtergezogen wird, muss nun auch Link die Wolkendecke durchbrechen, um nach Zelda zu suchen. Also wieder mal ein typisches 'Jungfrau in Nöten' Szenario, welches Zeldas Vater übrigens überraschend locker nimmt...
Mehr will ich hier jetzt nicht über die Story verraten.
CHARAKTERE
Nebendcharaktere: Die Bewohner im Wolkenhort sind zum Teil echt lustig und sie machen die Nebengeschichten echt zu einem kleinen Highlight. Jeder hat seine eigene Geschichte und seine eigenen kleinen Dialoge. Besonders den Wahrsager finde ich zum schreien und natürlich auch Terri.
Auch die Charaktere auf der Erde sind sehr toll. Besonders die Kyu finde ich herzallerliebst. Da Link sich ja dieses Mal gerne in den Wolken aufhält, haben wir auch nicht mehr Epona, oder ein Schiff als Fortbewegungsmittel, sondern einen Vogel. Das Fliegen finde ich recht cool, wird dann aber mit der Zeit auch etwas mühsam, da man für die Sidequests immer wieder rumfliegen muss. Die Himmelsvögel wurden übrigens nach echten Vögeln aus Afrika gestaltet, den fluffigen Schwanz allerdings sollen sie von den Shiba Inu Hunden haben.
Hauptcharaktere: Von Zelda bin ich leider in diesem Spiel gar nicht überzeugt. Ich möchte sie am liebsten gar nicht retten. Link ist wie immer der sympathische, schweigsame Held. Ghirahim finde ich, wie gesagt, total misslungen. Aber es gibt tatsächlich noch einen Charakter, der meine Abgneigung zu Ghirahim sogar noch toppen kann.... Phai.... Phai ist Links Begleiterin, so wie in den vorherigen Spielen zum Beispiel Navi oder Midna. Sie lebt in Links Schwert und soll ihn auf seiner Reise begleiten. Nun ist klar, die ständigen Unterbrechungen und Erklärungen sind immer sehr mühsam. Besonders Navi war ja mit ihrem 'Hey Listen!!' sehr unbeliebt. Meiner Meinung nach ist Navi allerdings ein Goldschatz gegen Phai. Diese redet nämlich ständig in Prozentzahlen. Man steht also zum Beispiel vor der Mastertüre und will endlich kämpfen, als diese Schlumpfschabracke aus dem Schwert kommt und sowas sagt wie "Meister, es besteht eine 95%ige Chance, dass sich hinter dieser Türe ein Ungetüm befindet. Ich empfehle dir, vorsichtig zu sein."
95%ige Chance? Was sind die anderen 5%? Besteht eine 5%ige Chance, dass sich dahinter ein grüner Kobold befindet, der mir einen Kuss auf den Bauch gibt? Nein, natürlich ist es das besch*ssene Monster, was denn sonst??? Ich hasse sie! Besonders nach Midna, die ich absolut geliebt habe, bin ich von Phai einfach nur noch genervt.
GAMEPLAY
Das Gameplay finde ich eigentlich ok. Die Idee mit dem Schwingen der Wii-Fernbedienung als Schwert (wie ja auch schon in TP) finde ich echt cool und macht auch sehr Fun. Allerdings gibt es jetzt hier dazu auch noch das Wii Motion Plus. Vielleicht mache ich auch einfach etwas falsch, aber bei mir zentriert sich das Ding einfach nie richtig. Ständig muss ich es korrigieren, das macht dann das Spielen schon etwas schwerer und vor allem mühsamer. Ansonsten finde ich die Steuerung gut.
LABYRINTHE
Der Wolkenhort ist die Basis mit Verpflegung und den Nebenaufgaben. Auf der Erde sind die Monster und die Dungeons, die es zu bewältigen gibt. Die Erde ist in drei Regionen eingeteilt.
Einmal das Wald-Reich, in dem auch die süßen Kyus leben. Hier geht man als erstes hin. Dies ist auch ganz klar mein Lieblingsort. Es gibt viele Bäume und viel Wasser, mit leichten und angenehmen Gegnern.
Das zweite Land ist der Vulkan. Hier brennen die Monster und alles ist sehr heiß. Das Land wird von den Mogmas bewohnt, eine Art riesiger Maulwürfe. Das Land ist ok. Es sieht ganz in Ordnung aus und die Gegner sind zwar nervig, unterscheiden sich aber nicht allzu sehr von denen im Wald.
Die dritte Landschaft ist die Wüste. Hier lebten einst die antiken Roboter, die man hin und wieder antrifft. Diese Landschaft bringt viel Neues dazu und ist schon um einiges schwieriger als die beiden vorherigen. Die Monster sind meistens elektrisch und machten mir das Leben bzw. Spielen doch ganz schön schwer. Der Treibsand macht es nicht gerade leichter. Ausserdem kann man mit geheimnisvollen Steinen das Land wieder erblühen lassen. Schaltet man allerdings einen Stein an, geht ein anderer aus. Ganz schön verzwickt also.
Die Labyrinthe an sich sind sehr leicht. Richtige Rätsel gab es meiner Meinung nach nicht. Ich konnte praktisch einfach durchrennen. Ein flüssiges Spiel ist mir zwar sehr wichtig, aber ein wenig schwierigere Rätsel wären schon auch toll. Ansonsten war das Spielen echt witzig, da sie sich doch immer wieder neue Dinge einfallen lassen haben. Der Gebrauch der Items war auch immer sehr kreativ gestaltet.
Was ich eigentlich an Zelda so liebe, sind die verschiedenen Landschaften und Dungeons. Die Vielfältigkeit gefiel mir immer besonders gut. Deshalb war ich auch hier wieder etwas enttäuscht, da man nur diese drei Hauptregionen hat. Das Spielen wird so mal schnell langweilig und eintönig. Zwar entdeckt man immer wieder neues und die Regionen verändern sich auch, aber trotzdem muss man eben immer wieder das schon gespielte durchlaufen.
NERVIGES
Wie schon erwähnt gibt es das eine oder andere, das mich bei diesem Spiel schon mal zur Weißglut bringen kann. Hier noch einmal das wichtigste und vor allem nervigste zusammengefasst.
Phai steht hier ganz oben auf der Liste. Die Dialoge sind sowieso nicht immer spannend und oft sehr langweilig und wiederholend, Phai toppt das alles jedoch um Längen mit ihren blöden Prozentzahlen und dem ständigen Dazwischengequatsche. Über sie habe ich mich ja allerdings schon ausgiebig beschwert. :P
Den Wolkenhort bei Nacht besuchen kann auch ganz schön nervig sein. Als wären Fledermäuse und schleimige Blobs nicht schon genug, kommen auch noch fiese Remlits hinzu. Bei Tage sind diese zwar in Form von schnusigen Kätzchen einfach nur zum knuddeln, bei Nacht allerdings verfolgen sie dich und greifen dich an. Töten kann man sie aber nicht.
Das Fliegen kann, wie schon gesagt, mit der Zeit auch etwas langweilig werden. Aber wenn wir zum Beispiel WW als Vergleich nehmen, dann ist das Fliegen mit dem Vogel doch sehr angenehm. Vor allem ist es mal etwas Neues.
Das Rennen ist hier auch etwas Neues. In den Zelda Games ist Link ja doch immer etwas langsam. In SS kann man nun endlich schneller laufen. Klingt eigentlich total traumhaft, wenn da nicht die blöde Ausdauer wäre... Link hat wie in WW während man schwimmt nun auch wenn man rennt eine Ausdauer Anzeige, die dann leider auch mal unten ist und man wieder langsamer gehen muss. Ist die Anzeige komplett leer, so muss man sogar eine kurze Pause einlegen. Ziemlich nützlich ist es eigentlich schon, dabei aber auch ziemlich umständlich.
Wenn man Items findet kommt so ziemlich das nervigste des ganzen Spiels (natürlich abgesehen von Phai..). Findet man ein Item, dann hält es Link wie gewohnt stolz in die Luft und dazu gibt es eine kleine Beschreibung. Nun wäre dies ja schön und gut, allerdings sobald man die Wii ausstellt und ein ander mal wieder zu spielen beginnt, kommt die Anzeige jedes Mal wieder. Also auch wenn mal 75 Bienen gesammelt hat, muss man sich das Ganze bei Neustart wieder anhören.
Es sind wirklich sehr viele nervige Dinge in SS vorhanden. So viele, dass ich mich schon frage, ob die Macher dies mit Absicht gemacht haben...
FAZIT
SS ist ein sehr helles und freundliches Spiel mit tollen Landschaften und unpassenden Gegnern. Die Rätsel sind kinderleicht und somit ist auch das Spielen sehr flüssig. Ein bisschen anspruchsvoller dürfte es aber noch sein. Die Charaktere sind sehr "goofy", dafür vergisst man sie aber auch nicht so leicht.
Die Story mit der Timeline macht nun das erste Mal richtig Sinn, für mich zumindest. Das Spiel bringt viele neue Dinge hervor, die es so noch in keinem Zelda gab. Ob die Veränderungen und Neuerungen nun gut oder schlecht sind, darüber lässt sich streiten.
Mein liebstes Zelda ist es auf jeden Fall nicht. Dafür ist es mir schon allein zu nervig. Trotzdem freue ich mich aber jedes Mal, wenn ich meine Wii wieder einschalte. Die Rätsel sind zwar sehr, sehr leicht, da man dadurch aber auch sehr schnell vorankommt wäre es für mich eher ein Pluspunkt (ich muss mal nicht cheaten yeiiiiii). Es ist eben mal etwas völlig anderes. Für Zelda Fans, finde ich, ist auch dieses Spiel ein Muss, auch wenn es vielleicht nicht perfekt ist. Neueinsteigern würde ich es allerdings nicht empfehlen, da es, meiner Meinung nach, kein guter Vertreter der Zelda-Reihe ist.
Ich bin noch nicht ganz durch, habe das Spiel allerdings schon vorher mal durchgespielt und freue mich morgen schon auf eine weitere Runde!
Ich hoffe euch hat der etwas lange Eintrag gefallen. Bis zum nächsten Mal!
~Sakura